Als Journalist fühle ich mich verpflichtet, Mitglied keiner politischen Partei zu sein. Ich berichte unvoreingenommen über alle Themen, die an mich herangetragen werden und es wert sind, aufgeschrieben oder verfilmt zu werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie mit meinen persönlichen politischen Einstellungen übereinstimmen.
Im besten Sinne die "Störenfriede"
Ich lege Wert darauf, nicht vorschnell über Zusammenhänge zu urteilen und versuche, mir immer ein ganzes Bild der Lage zu machen. Ich lehne es ab, nur aus Prinzip Dinge gut oder schlecht zu finden. Als Journalist habe ich in einem Großteil der Fälle mit Informanten und Quellen zu tun, die in ihrer Arbeits- oder Privatsphäre Ungerechtigkeiten aufdecken wollen. Manche von ihnen sind schon jahrelang gegen Wände des Schweigens oder andere Hindernisse gelaufen, bringen deshalb nicht selten ein großes Päckchen mit. Manchmal bezeichnen sie sich deshalb schon von allein als "Querulanten" oder werden von anderen so betitelt. Ich sehe das nicht so. Ich nenne diese Informanten im besten Sinne die "Störenfriede". Weil sie auf Missstände aufmerksam machen und den innerbetrieblichen Frieden, das laute Schweigen beenden wollen. Den trügerischen "Frieden" stören - solche Menschen brauche ich, um mit meiner Art des Journalismus Dinge verändern zu können.
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